MULTIPLIKATOR

GROSSES BILD

Der Multiplikator ist ein ganz besonders empfindlicher Galvanometer. Er ist nach dem gleichen Prinzip wie ein Nadelgalvanometer aufgebaut. Auf einer runden Grundplatte aus Holz ist eine Messskala angebracht. Darüber sind zwei Spulen aufgebaut, die an der Seite an einem Gestell befestigt sind. Über dieses Gebilde erhebt sich ein Bogen aus Messing, an dem die Magnetnadel an einem Faden befestigt ist. Die Nadel selbst befindet sich zwischen der Skala und den Spulen. Das ganze Gerät ist außen noch von einer Glaskuppel umgeben. Die Funktionsweise ist dieselbe wie bei einem Nadelgalvanometer: schickt man Strom durch die Spulen, wird die Nadel durch das nun gebildete Magnetfeld von ihrer ursprünglichen Position abgelenkt.

Wer hat den Multiplikator erfunden?

Der Erfinder dieses Apparates nennt sich Emil Heinrich du Bois-Reymonf und wurde am 7.November 1818 in Berlin geboren. Er machte sein Abitur am französischem Gymnasium in Berlin und studierte zuerst an der Philosophischen Fakultät. Aber bald darauf erkannte er seine wirkliche „Berufung“ und ging nach Bonn um Mathematik zu studieren, doch auch das sagte ihm nicht zu und so wurde er bald der Assistent von Johannes Müller, dessen Fächer Anatomie und Physiologie waren. So begann du Bois-Reymond mit seinen Forschungen auf dem Gebiet der „tierischen Elektrizität“. Für seine Arbeiten waren allerdings Geräte von Nöten, die er selbst baute bzw. erst erfinden musste. Eines dieser Produkte ist unser Multiplikator. 1848 veröffentlichte er sein erstes großes Werk über „Untersuchungen über tierische Elektrizität“ und ab 1854 hielt er auch Vorlesungen über Anatomie und Physiologie. Sein zweites großes Werk nannte sich „Gesammelte Abhandlung zur allgemeinen Muskel- und Nervenphysik“ und erschien 1876. Im Jahre 1892 wurde Emil Heinrich du Bois-Reymond mit der Helmholtz-Medaille ausgezeichnet. Im Alter von 79 Jahren starb er schließlich am 26.Dezember 1896 in Berlin an einer Herzlähmung. Seine Entdeckungen sind auch heute noch sehr bedeutsam und er wird auch der Begründer der neueren Elektrophysiologie.