SCHIEFE EBENE |
Sie dient zur Bestimmung von Haft- und Gleitreibungszahlen. Haft – und Gleitreibung hindern einen Körper setzen sich der Bewegung eines Körpers entgegen.
Wie funktioniert eine Schiefe Ebene?
Sie ist aufgebaut aus zwei Holzplatten, die auf einer Seite durch ein Scharnier miteinander verbunden sind. Durch einen Gradbogen kann der Winkel beliebig verstellt werden. Am oberen Ende der oberen Platte befindet sich noch eine Rolle, wo man eine Waagschale mit einem Gegengewicht aufhängen kann.
Um nun die Reibungskoeffizienten berechnen zu können, wird nun ein Körper K auf die schiefe Ebene gelegt. Die Gewichtskraft G, die der Körper senkrecht nach unten ausübt, kann in die Teilkräfte FN (Normalkraft) und FII (Parallelkraft, zieht den Körper nach unten) aufgeteilt werden. Die Kraft, die der Parallelkraft entgegen wirkt, nennt sich FH (Haftreibungskraft). Nun wird der Winkel solange vergrößert bis der Körper den Punkt erreicht hat, an dem er zu rutschen beginnt.
Diesen
Winkel nennen wir α. Wir wissen, dass FN = G · cos α , FII
= G · sin α und FH = μH · FN .Beginnt der
Körper nun unter dem Winkel α zu rutschen, so sind FII und FH
mindestens gleichgroß. => FII = FH => G · sin α = μH
· FN => G · sin α = μH · G · cos α. G kann man nun kürzen
und durch Umformen kommt man zu dem Ergebnis: μH = tan α. Setzt man
nun den sogenannten Haftreibungswinkel α in diese Formel ein, so erhält man den
Haftreibungskoeffizienten μH.
Um die Gleitreibungszahl zu erhalten, muss man, sofort nachdem der Körper sich in Bewegung gesetzt hat, den Winkel soweit verringern, dass sich der Körper mit einer konstanten Geschwindigkeit abwärts bewegt. Diesen Winkel bezeichnen wir als β. Nun ist es FG (Gleitreibungskraft), die sich der Parallelkraft entgegensetzt. Wie im vorherigen Fall sind nun FII und FG gleichgroß. Daraus folgt: G · sin β = μG ·G · cos β. Durch Umformen kommt man wieder auf folgende Formel: μG = tan β. Durch einsetzen des Gleitreibungswinkels erhält man den Gleitreibungskoeffizienten μG
Wer hat dieses Gerät erfunden?
Den Erfinder der Schiefen Ebene habe ich leider nicht herausfinden können. Unser Gerät am AGS aber wurde von Gustav Egers „Werkstätten für Präzisionsmechanik, Glasbläserei und Tischlerei“ in Graz hergestellt.