WASSERINFLUENZMASCHINE |
Die Wasserinfluenzmaschine besteht aus einer Eisenstange in der Mitte, die auf einem Dreifuss steht. Am oberen Ende gehen jeweils nach links und rechts zwei Glasröhren weg, die nach unten gebogen sind. In der Mitte der Eisenstange sind auch noch auf jeder Seite zwei Stangen angebracht, die an ihrem Ende einen Zylinder aufweisen. Diese sind verkreuzt durch Leitungen miteinander verbunden. Unter den beiden unteren Zylindern werden nun auch zwei Behälter gestellt, die das Wasser auffangen sollen. Füllt man jetzt am oberen Ende der Stange in der Mitte Wasser, so teilt es sich nach beiden Seiten hin auf. Da die Öffnungen an den Enden sehr klein sind kommt nur ein kleiner Wasserstrahl durch, der kurz vor oder im ersten Zylinder in einzelne Tröpfchen aufteilt. Da die Zylinder aber nun geladen sind, nehmen die Wassertropfen durch Influenz die jeweilige Ladung dieser auf. Durch die kreuzförmige Verbindung der Zylinder kommt es aber zusätzlich zu einer Spannungsvervielfachung. Das Wasser wird in den Behältern aufgefangen und innerhalb kürzester Zeit entsteht dort eine Spannung von mehren tausend Volt.
Wer hat die Wasserinfluenzmaschine erfunden?
Dieses Gerät wurde von einem sehr bekannten Physiker erfunden, nämlich von William Thomson, besser bekannt als Lord Kelvin. Er wurde am 26.Juni 1824 in Belfast/ Irland als Sohn eines Mathematiklehrers geboren. Bis zu seinem 10. Lebensjahr wurde er von seinem Vater selbst unterrichtet, doch als dieser eine Stelle als Universitätsprofessor in Glasgow erhält, schreibt er den 10jährigen an der Universität ein. William bewältigt das Studium erfolgreich und im Alter von etwa 16 Jahren ging er nach Paris, wo er in den Laboratorien von Regnaults mitarbeiten durfte. Mit 22 kehrte er nach Glasgow zurück, da ihm eine Stelle als Physikprofessor an der dortigen Universität angeboten wurde. Dieser sollte er sein Leben lang treu bleiben. Thomson begann sich dort ein einfaches Laboratorium einzurichten und begann hauptsächlich auf den Gebieten der Wärmelehre, der Elektrizität und dem Magnetismus zu forschen. 1848 veröffentlichte er seine erste große Arbeit, in der er sich mit dem Thema Thermodynamik beschäftigte und die absolute Temperaturskala mit dem Nullpunkt bei –273° einführte. Diese wurde später auch nach im benannt. In seiner Arbeit von 1851 formulierte er dann den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre, der besagt, dass die Wärme stets vom wärmeren zum kälteren Körper fließt. Thomson arbeitete auch mit berühmten Physikern zusammen, u.a. mit James Prescott Joule, mit dem er den sogenannten Joule- Thomson- Effekt entdeckte. 1853 formulierte er die Thomsonsche Formel, die zur Bestimmung der Periodendauer von elektromagnetischen Schwingungen dient. Seine Forschungen im Bereich der elektromagnetischen Schwingungen und Wellen waren auch von großer Bedeutung für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie. Denn sie ermöglichten die Realisierung des transatlantischen telegraphischen Unterseekabels, bei dessen Verlegung William selbst dabei war. Ingesamt werden im 70 Patente zugeschrieben. 1890 wurde er dann zum Präsident der Londoner Royal Society ernannt und 1892 erging an ihn eine besondere Ehre: Er wurde zum „Lord Kelvin of Larges“ geadelt. Schließlich gab er 1899 seine Professorenstelle auf und zog sich in ein Schloss in der Nähe von Largs zurück um seinen Ruhestand zu genießen. Dort starb er am 17.Dezember 1907 auch. Begraben wurde Lord Kelvin in der Londoner Westminsterabbey, wo er nun neben Sir Isaac Newton ruht.